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Eine Berufsunfähigkeitsversicherung braucht, wer nicht von seinem Vermögen leben kann, sondern auf eine berufliche Tätigkeit zur Sicherung seines Lebensstandards angewiesen ist.

Die Zeitschrift Finanztest hat sich bei der aktuellen Untersuchung anhand von zwei Modellen auf die besten und günstigsten Angebote jedes Versicherers im Test konzentriert. Bei gleicher Qualität entschied der Preis. Selbst unter den sehr guten Tarifen der Berufsunfähigkeitsversicherer sind die Preisunterschiede – bei sehr ähnlicher Qualität – enorm: Eine Diplomkauffrau kann einen der sehr guten Verträge im Test mit 2000 Euro Monatsrente bis zum Alter von 67 Jahren für netto 901 Euro (Europa) im Jahr abschließen, aber auch für 1868 Euro (Öffentliche Braunschweig). Ein Altenpfleger bekommt fast nur Verträge bis zum Alter von 65 Jahren. Bei dieser Laufzeit kostet ihn ein sehr guter Tarif mit einer Rente von 1000 Euro zwischen 645 Euro (mamax) und 1660 Euro (Provinzial Rheinland) im Jahr. Die Modellkunden sind bei Vertragsbeginn jeweils 30 Jahre alt. Wer erst mit 40 einsteigt und fit ist, zahlt bis zu 40 Prozent mehr.

Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung bewahrt Menschen vor einem finanziellen Absturz nachdem sie ihren Beruf wegen dauerhafter Erkrankung aufgeben müssen. Der Versicherer zahlt ihnen längstens bis zum Ende des Vertrags die vereinbarte Rente aus. Manchmal gibt es zusätzlich von der gesetzlichen Rente ein wenig dazu. Für Frauen ist der private Berufsunfähigkeitsschutz teurer als für Männer. Erst ab dem 21. Dezember 2012 müssen die Versicherer für alle gleich kalkulieren. Wie sich die Preise dann ändern, ist bisher offen. Es muss unbedingt sicher gestellt sein, dass der Vertrag bis zum Beginn der gesetzlichen Rentenzahlungen läuft. Ansonsten entsteht eine schwer finanzierbare Lücke.

Die abstrakte Verweisung – früher ein Hauptmangel der Berufsunfähigkeitsversicherungen – ist in den Spitzentarifen kein Thema mehr. Die Versicherer dürfen die Rente also nicht verweigern und den Kunden auf einen anderen, „gleichwertigen“ Beruf verweisen, in dem er theoretisch trotz Krankheit arbeiten könnte – gleichgültig, ob er eine Stelle findet oder nicht. Unterschiede in der Qualität zeigen sich vor allem bei den Gesundheitsfragen in den Anträgen und bei der Nachversicherungsgarantie. Bei den Gesundheitsfragen geht es vor allem darum, wie gut sie sich beantworten lassen und wie verständlich sie sind. Die Nachversicherungsgarantie erlaubt Kunden, ihre Rente bei bestimmten Anlässen später ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen. Manche Versicherer sind hier großzügiger als andere.

Quelle:VBZ Bremen