EHEC

Hygiene ist immer gut und sollte auch ohne alarmierende Warnungen zur täglichen Haushaltspraxis gehören – das muss wohl mancher noch verinnerlichen, denn laut Krankenkassenstatistik nehmen mikrobiologisch bedingte Erkrankungen bundesweit zu. „Bezüglich der EHEC-Infektion kann Hygiene aber lediglich die Ausbreitungs- und Übertragungsgefahr mindern, nicht etwa die akute Infektion durch belastete Lebensmittel verhindern“, erklärt Heidrun Franke, Chefin der Ernährungsberatung bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Der EHEC-Keim lasse sich weder durch Abwaschen noch durch Schälen oder Tiefkühlen abtöten; nur eine mindestens dreiminütige Erhitzung auf Temperaturen über 70 Grad Celsius (Kerntemperatur in der Mitte des erhitzten Lebensmittels) töte die Erreger. Ernährungsexpertin Franke rät deshalb: „So lange der Kontaminationsherd nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist, sollte man ganz auf Gemüse verzichten oder es nur nach ausreichendem Durcherhitzen essen.“

Das heißt nicht, dass vorhandene Vorräte weggeworfen werden müssen. Tomaten und Paprika kann man beispielsweise zu durcherhitztem Letscho oder Tomatensoße verarbeiten, Gurken herzhaft schmoren. Wenn dann noch die Hygiene stimmt, dürfte nichts mehr schiefgehen.

Und „nach EHEC“? „Dann sollte man wieder fünfmal am Tag Obst und Gemüse essen“, so die Verbraucherschützerin, „und das dann auch wieder vorwiegend als Rohkost.“

Übrigens ist EHEC kein Keim, der üblicherweise auf pflanzlichen Erzeugnissen zu finden ist – er stammt eher aus der Tierproduktion. Somit ist Hygiene gerade bei tierischen Lebensmitteln angesagt. Für mehr Informationen insbesondere im Rahmen der Schul- und Weiterbildung stellt die Verbraucherzentrale ein interaktives Angebot bereit: die Hygiene-Infotour „Reiner Genuss“. Mehr dazu im Internetauftritt der Verbraucherzentrale unter www.vzb.de.

Quelle:VBZ Brandenburg