Iran und Wikileaks

Laut der Internetplattform Wikileaks haben US-Diplomaten auf der Suche nach Informationen aus dem Iran herausgefunden, dass der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad von einem hochrangigen Revolutionswächter geohrfeigt worden sein soll.
Die elektrisierende Meldung kam im Februar 2010 aus der US-Botschaft Baku, berichtete „Spiegel Online“ am Samstag. Auf einer Sitzung des iranischen Sicherheitsrats, so eine Quelle, die „in der Vergangenheit zuverlässig über heikle politische Themen berichtet hat“, habe Präsident Ahmadinejad seine Kollegen überrascht: Das Volk fühle sich „erstickt“, habe er in Anspielung auf die Repressionen nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl im Juni 2009 gesagt. Er schlage deshalb vor, mehr Pressefreiheit zuzulassen. Sie haben unrecht“, habe der Stabschef der Revolutionswächter Ahmadinejad daraufhin angeblafft: „Sie haben uns doch diese Suppe eingebrockt! Und jetzt sagen Sie, gebt der Presse mehr Freiheit?“ Dann habe der Stabschef dem Präsidenten ins Gesicht geschlagen, behauptete der Informant. Dass die Sitzung abrupt abgebrochen wurde, so die Quelle der Amerikaner, hätten auch einige iranische Blogs gemeldet, nicht aber den Grund dafür: die angebliche Ohrfeige.