Satelit bald nur noch Digital

Haushalte mit analogem Satellitenempfang sollten sich schon jetzt darauf einstellen, dass ihre Fernsehprogramme in einem Jahr nur noch digital ausgestrahlt werden:

Ab 1. Mai 2012 ist das Aus für die analoge Sat-Technik der öffentlich-rechtlichen und privaten Sender beschlosse­ne Sache. Etwa 80 Prozent aller Satellitenhaushalte empfangen ihre TV-Programme heute schon in Digitaltechnik, ein Teil davon auch schon im modernen HD-Standard (High-Definition TV). Alle anderen müssen ihre analoge Satellitenanlage umrüsten oder zu einer anderen TV-Übertragungstechnik wechseln. Andernfalls wird der Bildschirm schwarz bleiben. Folgende Tipps helfen bei der Umstellung.
Frühzeitige Planung: Auch wenn erst in einem Jahr keine Programme mehr per Satellit analog ausgestrahlt werden, ist es ratsam, sich schon jetzt mit dem Wechsel zur digitalen Technik zu beschäftigen. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass es im Herbst zu Lieferengpässen bei digitalen Sat-Receivern und Kapazitätsproblemen bei Sat-Installateuren kommt.
Kabel, DVB-T und Internetfernsehen: Deren Nutzer sind von der Abschaltung der analogen Signale in der Regel nicht betroffen. Vor­sicht ist deshalb angesagt, falls Mitarbeiter von Kabelnetzbetreibern versuchen, Kabelkunden mit dem Verweis auf die Satelliten-Analog-Abschaltung in einen Digital-Vertrag zu drängen.
Status-Check per Videotext: Zuschauer, die nicht sicher sind, ob sie schon digital oder noch analog auf Sendung sind, sollten die Seite 198 im Videotext von ARD, ZDF, RTL, SAT1 und ProSieben aufrufen. Entweder erscheint dort die Aufforderung, sich um die Umrüstung der Satellitenanlage zu kümmern, oder der Hinweis, dass die Sendungen bereits digital empfangen werden.
Rat vom Fachmann: Wer als Sat-Kunde Fernsehprogramme noch in Analog-Technik empfängt und seiner Satellitenanlage treu bleiben will, sollte sich zur Umrüstung rechtzeitig von einem qualifizierten Installateur oder Fachhändler beraten lassen. Mindestvoraussetzung für den Digital-Empfang sind ein digitaltaugliches Empfangsteil – LNB genannt – an der Satellitenschüssel sowie ein digitaltauglicher Satellitenreceiver mit DVB-S-Standard.
Digital ist nicht gleich „HD“: Digitales Satellitenfernsehen kann in der Standard-Auflösung „SDTV“ oder in der High-Definition-Variante „HDTV“ empfangen werden. Wer weiterhin bei seinem Röhrenfern­seher bleiben will, ist mit einem Satellitenreceiver mit DVB-S-Stan­dard gut beraten. Soll das TV-Programm jedoch auf einem HD-Flachbildschirm laufen, wird die Frage des Empfangs in HD-Qualität relevant. Die HD-Versionen von ARD „Das Erste“, ZDF, arte und ab Mai 2012 auch die der dritten Programme werden unverschlüs­selt und ohne Mehrkosten in HD-Qualität verbreitet. Dagegen gibt’s die HD-Versionen von RTL und ProSieben.Sat.1 nur verschlüsselt und gegen ein Entgelt: Nach einem kostenfreien Probejahr werden mindestens 50 Euro jährlich für den digitalen Hochgenuss berech­net. Unabhängig vom Verbreitungsweg und Übertragungsstandard lehnt die Verbraucherzentrale die Verschlüsselung von werbe­finanzierten Vollprogrammen ab.

Quelle:VBZ BW