Strom-und Gasrechnung verstehen

Die Verbraucherzentrale führte kürzlich eine Telefonaktion durch.
Hier konnten Verbraucher Fragen stellen, wie die Strom- und Gasrechnung zu verstehen ist.

Die drei wichtigten Themen waren:

1. Meine Stromrechnung ist total verwirrend. Da ist die Rede von EEG-Umlage, KWK-Umlage, Konzessionsabgabe, Stromsteuer, Grundpreis und Mehrwertsteuer. Warum schreibt die Firma nicht einfach den Bruttopreis?

Antwort
Strom- und Gas-Rechnungen sollen gemäß Energiewirtschaftsgesetz einfach verständlich sein. Zwar müssen alle Berechnungsfaktoren vollständig angegeben werden, die einen Einfluss auf die Jahresrechnung haben. Aber die Angabe vieler Einzeldaten darf nicht dazu führen, dass der Kunde die Rechnung am Ende nicht mehr versteht. Die Informationen über die Abgaben und Steuern, die im Strompreis enthalten sind, können unabhängig von den Verbrauchsdaten aufgelistet werden. Dies ist aus der Sicht der Verbraucherzentrale übersichtlicher.

2. Die Stromrechnung in der neuen Wohnung ist viel höher ausgefallen als erwartet. Mein Stromversorger sagt, dass die Abschlagszahlungen bedauerlicherweise zu niedrig angesetzt waren. Wie hätte ich das Problem vermeiden können?

Antwort
Wer eine neue Wohnung bezieht, dem empfiehlt die Verbraucherzentrale schon drei Monate nach dem Einzug eine Zwischenablesung zu machen. Den Verbrauch für das Viertel Jahr kann man auf den zu erwartenden Jahresverbrauch hochrechnen und die Jahreskosten ermitteln. Die meisten Versorgungsunternehmen verlangen 11 Abschläge. Also teilt man die Jahreskosten durch 11, um die notwendige Höhe der monatlichen Abschlagszahlung zu berechnen.
Die Geräteausstattung der neuen Wohnung kann sich von der früheren Wohnung unterscheiden. Insbesondere die dezentrale elektrische Warmwasserbereitung kann Probleme verursachen. Eine Fehlbedienung von Boilern beispielsweise führt zu einem enorm hohen Verbrauch. Es macht einen sehr großen Unterschied, ob man die 5 Liter eines Untertischgerätes in der Küche permanent auf Stufe 3 heiß hält oder nur bei Bedarf einschaltet, z.B. kurz bevor man Geschirr spülen will. Nach der Nutzung sollte man Boiler sofort wieder auf Stufe 1 drehen oder ganz ausschalten.
Hilfe beim vierteljährlichen Energiecheck sowie bei der Einschätzung, ob der Stromverbrauch zu hoch ist, geben die Energieberater der Verbraucherzentrale.

3. Die Gasuhr misst Kubikmeter, die Gas-Rechnung weist einen Preis pro Kilowattstunde auf. Wie werden die Kubikmeter in Kilowattstunde umgerechnet.

Antwort
In der Gasrechnung müssen alle Berechnungsfaktoren angegeben sein. Der Umrechnungsfaktor von Kubikmeter in Kilowattstunden ist das Produkt aus Brennwert und Zustandszahl. Der Brennwert für 1 Kubikmeter Erdgas beträgt im Saarland etwas mehr als 11 kWh. Dieser wird je nach Höhenlage und Druck mit dem Faktor von etwas unter 1, also 0,9xx multipliziert. Daraus ergibt sich ein Umrechnungsfaktor von ca. 10,4 – 10,8 in unterschiedlichen Gegenden im Saarland. Die Werte sind schwankend.