Terrorangst in ganz Europa

Von Angstmache hält Matthias Seeger nichts.
Schlagzeilensüchtige Journalisten beissen sich an dem spröden Norddeutschen die Zähne aus, dramatische Zitate sind von ihm nicht zu haben. Nun aber sagt der Präsident der deutschen Bundespolizei, die Terror­gefahr sei «noch nie so hoch gewesen wie jetzt».

In einem Einsatzbefehl heisst es sogar, Attentate seien «jederzeit» möglich. Es gibt Urlaubssperre für Polizisten. Die auf Geisel­befreiung spezialisierte Elitetruppe GSG 9 hat ihr Training verschärft. All das, weil die Fahnder die Spuren von sechs namentlich bekannten jungen Deutschen verloren ­haben. Es sind die eingebürgerten Söhne von Migranten, fanatische, in Terrorcamps an der afghanisch-pakistanischen Grenze ausgebildete und nach Deutschland zurück­gekehrte Islamisten, die ihr Leben im Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen opfern.
Noch einmal so viele zum Islam konvertierte Deutsche sollen als Vorhut in den letzten Monaten vom Hindukusch nach Europa zurückgekehrt sein. Sie gelten als besonders gefährlich, weil sie problemlos in der Gesellschaft untertauchen können. Diese sechs sollen die geplanten Anschläge vorbereitet haben. Ob sie Unterstützung von den 120 als «Gefährdern» eingestuften Islamisten in Deutschland erhalten, ist unbekannt. Von Angriffen auf «Örtlichkeiten mit hohem Symbolwert» ist in einem geheimen Lagebericht der Bundes­polizei die Rede. Im Klartext heisst das: Gefährdet sind die seit heute geöffneten Weihnachtsmärkte, aber auch Kinos, Einkaufszentren oder Fussballstadien. Bahnhöfe und Flugplätze gelten als ideale Anschlagsziele. Besonders fürchten die Fahnder eine Anschlagsserie wie in Mumbai.